Du und ich, lass uns einen Drachen töten! Keinen kleinen Drachen, sondern so ein richtig fies großes Exemplar. Schließlich ist der Kampf gegen den Drachen regelrecht ein Sinnbild für den epischen Helden im Fantasygenre. Nur, wir können das natürlich nicht ohne einen guten Plan angehen – und erst recht nicht ohne die richtige Ausrüstung!
Ganze 25 Jahre ist es jetzt her, dass ich im Rollenspielladen meines damaligen Vertrauens zum ersten Mal Kaiser Retos Waffenkammer erblickte. Ein Buch über aventurische Waffen und Rüstungen und Fanpros erste Publikation im Zuge der Übernahme von DSA durch Schmidt Spiele.
Ich könnte eine ganze Menge zu diesem Buch sagen, und bei anderer Gelegenheit werde ich das vielleicht auch noch tun. Nachdem ich mich aber von meinem ganz persönlichen Schock erholt habe, dass ich dieses Buch jetzt schon seit 25 Jahren besitze und folglich bereits genauso lange Spielleiter bin, will ich über etwas Besonderes schreiben, auf das die Waffenkammer des guten Reto meine Aufmerksamkeit lenkte. Ganz besonders jetzt, wo Frosty von Frosty Pen & Paper mich vor den Bus gestoßen hat, diesen Artikel und die damit verbundenen Gedanken nicht weiter in alle Ewigkeit vor mir herzuschieben.
Der Drachentöter
Kaiser Retos Waffenkammer stellte bei den Stangenwaffen eine Waffe vor, die den aventurischen Zwergen zur Bekämpfung von Drachen dient: der sehr treffend bezeichnete „Drachentöter“.
Die Waffe selbst ist ein langer Spieß, den zwei Kämpfer im Tandem führen und der an seinem Ende eine lange Spitze hat. Je nach Darstellung und Edition verfügt diese Waffe in DSA über unterschiedliche Formen von Haken und Dornen.
So weit, so gut. Großes Ziel, großer Spieß. Das leuchtet ja ein. Dass man ihn zu mehreren führt, ist auch nicht dumm, denn so kann man mehr Kraft aufwenden. Ich verstehe den Ansatz.
Einen Drachen erschlagen
Über den aventurischen Drachentöter brauche ich nicht viel zu sagen. Wer sich dafür interessiert, der kann einfach in Kaiser Retos Waffenkammer nachlesen, das Aventurische Arsenal aufschlagen oder in der Aventurischen Rüstkammer schmökern.
Ich halte ihn allerdings für eine Fehlkonstruktion, weshalb mich die Frage beschäftigt, wie denn so ein Drachentöter aussehen müsste, um tatsächlich wirksam gegen Drachen zu sein!
Einen bestimmten Drachen erschlagen
Nur, was genau ist denn ein Drache? Damit ich nicht wild herumfabuliere, will ich für diesen Artikel zunächst einmal eine Art Eich-Drachen definieren. Die Spanne, was so ein Drache alles sein könnte, reicht bekanntermaßen im Fantasy von lästigen Biestern im Hundeformat bis hin zu Bestien, die mühelos eine ganze Festung dem Erdboden gleichmachen können. Es ist quasi der Unterschied von Mushu aus Mulan zu Smaug aus dem Hobbit.
Während es unwürdig für einen properen Ritter wäre, so einen Zwerg wie Mushu überhaupt mit einer spezialisierten Waffe zu bekämpfen, ist es für die größten Drachen, die wir im Fantasy finden, schlicht albern, zu glauben, sie könnten von einer einfachen Handwaffe beeinträchtigt werden. Smaug ist schließlich größer als eine Boeing 747 und hat sich innerhalb der Geschichte nicht grundlos für völlig unantastbar gehalten. Die Smaugs aller Welten werden nicht mit Waffen besiegt. Sie werden von legendären Helden in den Fußstapfen legendärer Vorgänger mit legendären Waffen, göttlichem Beistand und unverschämtem Glück bezwungen.
Unser Eich-Drache
Aufgrund all dessen betrachte ich ein Exemplar im mittleren Spektrum. Ein schuppiges Biest irgendwo zwischen Andraste (Dragon Age: Origins) und Great Alduin (Skyrim) bzw. Draco (Dragonheart). Das ist in etwa das Format eines Lastwagens auf Beinen. Unser Eich-Drache ist also deutlich kleiner als der mächtige Smaug, aber dennoch ist er noch immer gewaltig und größer als der größte Elefant. Ein Tyrannosaurus Rex mit Flügeln, sozusagen.
Kurz: Der Eich-Drache nach Drakonischer Interaktions-Norm (DIN) ist ein furchteinflößendes Monster, dass selbst einen gepanzerten Ritter mit einem Tritt zermalmen kann und für das es keine Herausforderung darstellt, ein komplettes Pferd in die Luft zu werfen.
Für alle praktischen Belange ignorieren wir Flugfähigkeit und etwaigen Flammenodem. Das sind zwar Probleme, mit denen du dich am Ende trotz allem herumschlagen musst, aber ehe es überhaupt zur bewaffneten Konfrontation kommen kann, musst du diese Probleme auf die eine oder andere Art bereits überwunden haben. Hinzu kommt, dass nicht alle Drachen in allen Welten Feuer spucken oder fliegen können.
Ob unser Eich-Drache nach DIN nun fliegen oder Feuer spucken kann: Er tut es nicht für die Betrachtung der restlichen Kampfproblematik. Wir lassen auch Magie für all dies außer Acht. Die macht ihn höchstens noch gefährlicher. Es wird so schon spannend werden.
Einen Treffer erzielen
Um irgendetwas zu bewirken, musst du den Drachen zunächst einmal treffen – logisch! Dazu benötigst du Reichweite, denn unser Eich-Drache überbrückt mit einem Prankenhieb oder einem Schwanzschlag mühelos die Reichweite normaler Stangenwaffen.
Eine Länge von etwa 3–4 Metern ist nötig, damit dein Angriff auf den Drachen nicht direkt zum umständlich ausgeführten Selbstmord wird. Dabei muss die Waffe ausreichend stabil sein, um eine Menge Kraft auf das Ziel zu übertragen. Mit der gewohnten Schaftstärke einer herkömmlichen Stangenwaffe ist es daher nicht getan.
Ein Drachentöter benötigt darum einen verstärkten Schaft. Am besten baust du ihn aus einem Hochleistungsmaterial wie Bambus. In jedem Fall musst du ihn mit stählernen Schaftzungen verstärken. Eine Stahlrohrkonstruktion bietet sich ebenfalls an, allerdings erfordert dies ein sehr hohes Maß an Schmiedekunst und eine große Menge guten Stahls. Waffen aus der persischen und der indischen Geschichte belegen jedoch, dass Stahlschaftwaffen definitiv kein Ding der Unmöglichkeit sind. In einem solchen Fall würdest du ein stählernes Rohr benutzen, das innen von einem Holzschaft ausgefüllt wird, um es zu stabilisieren.
Der Panzer und du
Drachen sind klassischerweise mit einem dicken Schuppenpanzer gerüstet. Handelt es sich dabei lediglich um normale Hornschuppen, sind diese bereits mit Muskelkraft kaum zu durchdringen. Horn ist hart und faserig. Ihre Widerstandskraft gegen kinetischen Schaden dürfte leicht die einer Hartholzplatte gleicher Dicke erreichen. Wenn du magst, kannst du ja mal versuchen, ein Messer durch ein drei Zentimeter dickes Eichenbrett zu rammen. Die meisten von uns hacken und schneiden über Jahre auf einem Küchenholzbrett, ohne es jemals versehentlich zu durchbrechen.
Doch die Schuppen sind nicht sein alleiniger Schutz. Unter dieser ersten Panzerschicht befindet sich eine schwere, lederne Haut. Unter dieser Haut wiederum verbirgt sich das Fettgewebe des Drachen. Wenn du schon einmal eine Fettabsaugung gesehen hast, dann weißt du, dass es keine lebensbedrohlichen Folgen hat, in Fettgewebe herumzustochern. Um den Drachen zu verwunden, müssen wir aber durch diese Schicht hindurch!
Gleichzeitig bieten Fett und Lederhaut dem Drachen einen weiteren Schutz: Sie geben nach. Die Schuppen sind also nicht fixiert, sondern haben Spiel. Dadurch können sie ein Vielfaches der Energie abfangen und ablenken, als wenn sie starr fixiert wären. Ganze Sektionen des Drachenleibs können sich einfach verschieben, um die Wucht eines Angriffs abzufangen. Das ist dasselbe Konzept wie bei einem Sprungtuch. Die Energie verteilt sich über die ganze Fläche.
Tief drin kommen dann auch noch die Muskeln, und die sollte man bei einem Drachen ebenso wenig unterschätzen wie alles, was davor kam. Schließlich wollen wir den Drachen töten, nicht einfach nur ein wenig verwunden und gegen uns aufbringen. Dazu müssen wir durch all diese Schichten hindurch und seine lebenswichtigen Organe verletzen. Etwas, was bereits bei einem kräftigen Elch oder einem großen Eber alles andere als ein Kinderspiel ist.
Vom Walfang lernen
Drachen mögen mythische Bestien sein, aber es gibt sehr reale Lebewesen, aufgrund deren fast vollständiger Ausrottung durch uns Menschen du eine Menge lernen kannst, wie man einen Drachen tötet.
Wale, spezifisch der mächtige Pottwal, galten den Walfängern des siebzehnten und achtzehnten Jahrhunderts zu Recht als mächtige Bestien, und sie wurden keineswegs unterschätzt. Man konnte sie mit Dutzenden von Harpunen spicken, ohne dass es ihnen etwas hätte anhaben können. Wollte man sie aber töten und zur Jagdbeute machen, so musste man ihre Lunge durchbohren oder, noch besser, ihre Arterie treffen. Ein einziger Treffer war so dazu imstande, den größten Pottwal zu erlegen, aber er musste genau sitzen, und er brauchte ausreichend Kraft.
Harpunen waren schwere Waffen, und nur die kräftigsten Männer waren fähig, einen solch tödlichen Wurf zu erzielen. Wer dazu verlässlich imstande war, der wurde von seinen Kameraden und Zeitgenossen völlig zu Recht heroisiert. Wir mögen es heute bedauern, wie gründlich unsere Vorfahren die Wale bejagt haben, aber in der Betrachtung ihrer Zeit können wir ihnen nicht absprechen, dass es Mut und großes Geschick erforderte.
Ein Drache ist kein Wal
Ein Wal unterscheidet sich jedoch von einem Drachen in einem ganz wesentlichen Punkt: Der Wal hat gar keine Rüstung, und er präsentiert seinem Jäger fortlaufend seine verwundbarste Stelle, nämlich den Rücken hinter seinem Kopf. Dahingegen tut der Drache das genaue Gegenteil.
Obgleich die Lunge, die Herzschlagader oder das Herz also gute Ziele darstellen mögen, muss man diese vitalen Organe erst einmal erreichen, um einem Drachen den Garaus zu machen,
Im Falle des Drachen bedeutet dies, dass du es mit dem am besten gepanzerten Teil des Drachen zu tun hast: dem Brust-, Hals- und Bauchbereich. Diese Zonen genießen den besten Schutz, weil sie in weniger großem Maß flexibel und biegsam sein müssen als der Rest des Körpers. Daher sind diese Körperteile auch in vielen Illustrationen mit gut sichtbaren, übergroßen Panzerschuppen bedeckt.
Den Panzer durchbrechen?
Die Panzerung eines Drachen ähnelt in vielen Aspekten der eines voll gerüsteten Ritters, allerdings in einem wesentlich größeren Maßstab. Spätmittelalterliche Plattenrüstungen machten ihren Träger annäherungsweise unverwundbar. Sichtschlitze, die Rückseite von Gelenken und die eigene Ausdauer des Trägers waren die einzigen echten Schwachstellen.
Alternativ könntest du versuchen, mit der größtmöglichen Waffe den Panzer direkt zu durchbrechen. Dies gelang bei Rittern jedoch nur mit Reiterlanzen im vollen Sturmgalopp sowie mit schweren Streithämmern und sogenannten Mordäxten. Unglücklicherweise sind die schwersten Wuchtwaffen und Lanzen, die gegen einen Ritter in millimeterdicker Stahlplatte wirksam sind, höchstwahrscheinlich vollkommen nutzlos gegen einen Drachen.
Nur die allerschwersten Speziallanzen hätten darum vielleicht eine Chance, den Panzer eines ahnungslosen oder völlig abgelenkten Drachen zu durchbrechen. Dafür aber benötigt ein Reiter viel Anlauf und offenes Gelände. Dabei läufst du obendrein Gefahr, aufgrund der schieren Größe eines Drachen in direkter Folge deines Angriffs mit der Bestie zu kollidieren, zu stürzen und von ihr zermalmt zu werden.
Den Panzer umgehen!
Wenn man die Panzerung des Drachen nicht durchbrechen kann, dann muss man sie umgehen. Das bedeutet, dass dein Angriff zwischen den Schuppen hindurchschlüpfen muss. Doch das dürfte gar nicht so leicht sein. Die Schuppen eines Drachen überlappen sich und sind nur bedingt beweglich zueinander.
Der Panzer einer Echse ist kein Paillettenkleid und auch nicht der Zierpanzer eines römischen Signifer. Seine Struktur entspricht am ehesten dem eines mongolischen Lamellenpanzers. Bei dieser Rüstung überlappen die Platten einander und sind zudem miteinander verbunden. Was beim mongolischen Turmpanzer mit Fäden bewerkstelligt wird, das übernimmt beim Drachen seine Dermis.
Doch die Sache hat einen Haken. Schuppen verlaufen in einer bestimmten Richtung. Beim Lamellar-Panzer ist das von unten nach oben, da viele Angriffe von vorn und unten kommen, aber kaum welche steil von oben. Beim Drachen verlaufen die Schuppen von vorn nach hinten. Jeder Stoß von vorn gleitet so einfach von einer Schuppe zur nächsten und somit wirkungslos ab.
Um den Panzer des Drachen aber zu umgehen, muss der Stoß hinter die Schuppen gelangen. Er muss also von unten aufwärts im Halsbereich geführt werden oder seitlich von hinten an der Flanke. Da man für die erste Option allerdings direkt unter dem Drachen stehen muss – im Trampelbereich seiner Beine –, bleibt nur die Flanke.
Von hinten in die Flanke, unter die Schuppen…
Klingt toll, was? Du musst also an einen gelandeten Drachen herankommen, das Biest von der Flanke her angreifen und ihm dann unter die Schuppen stechen. Dazu muss die Bestie nur abgelenkt sein und einigermaßen stillstehen. Da ist schnell klar, dass dies keine Aufgabe für dich allein oder auch nur für eine kleine Handvoll Kämpfer ist.
Hast du es mit dem Format unseres Eich-Drachens zu tun, dann ist selbst mit einem IHK Heldenschwert kein Blumentopf zu gewinnen. Lanzen dürften sich als nutzlos erweisen, ebenso wie Pfeil und Bogen. Es braucht einen Spieß, und zwar einen richtig großen. Und somit schließt sich der Kreis. Wir sind wieder da, wo alles seinen Anfang nahm: beim Drachentöter-Spieß.
Kein gewöhnlicher Spieß
Kein gewöhnlicher Speer ist lang genug, um einen Drachen zu verwunden; und eine einfache Pike bricht zu leicht ab. Der aventurische Drachentöter verfügt über zahlreiche Haken und Zacken. Das wäre allerdings das Letzte, was du brauchst, um einen Drachen zu bekämpfen. Es kommt dir nur in die Quere.
Welchen Nutzen sollten derartige Haken und Zacken, Wellen und Furchen schon haben? Sie stören nur dabei, den Spieß möglichst tief und gradlinig ins Ziel zu treiben. Nein, was der Drachentöter von Welt braucht, ist ein Spieß, der maximale Penetration gewährleistet – und das bei möglichst geringem Reibungswiderstand. Lang und schlank sollte die Spitze sein, aus gutem Stahl, hart, aber etwas biegsam, damit sie tief eindringt, ohne abzubrechen.
Einen großen Wundkanal kannst du dir bei einem solchen Gegner sowieso abschminken. Es gilt allein etwas Verwundbares mit der Waffe zu erreichen. Dazu muss man zunächst das optimale Klingenprofil wählen. Eine klassische Speerspitze ist bei größerer Länge nicht stabil genug. Ein Vierkantprofil hingegen wird zu breit und zu schwer.
Vom Schwert lernen
Hier spielt uns in die Hand, dass alle Experimente zu diesem Thema bereits historisch durchgeführt wurden. Du kannst von den späten Stoßklingen kopieren, die aus den Panzerstechern und Rapieren hervorgegangen sind. Colichemarde, Rondelldolch und einige Grabendolche des Ersten Weltkriegs.
Diese haben eine Klinge mit Dreikantprofil, und genau das ist es, was man für einen guten Drachentöter-Spieß benötigt. Das Dreikantprofil bietet optimale Stabilität bei minimaler Reibung und dem geringst möglichen Gewicht. Das alles ist wichtig, denn der Spieß muss enormer Belastung widerstehen, ohne dabei schwerfällig zu werden oder zu brechen.
Aufgrund der Größe eines Drachen erscheint eine Stoßspitze von etwa 150 cm angemessen. Die Spitze muss dabei abgestumpft sein, wie bei einem Obelisken. Was auf den ersten Blick unintuitiv klingt, ist sehr wichtig, denn der erste fehlgeleitete Stoß darf nicht zu einem Abknicken der Spitze führen. Es ist daher besser, die Spitze leicht abzustumpfen, als die Waffe vorschnell unbrauchbar zu machen.
Auf Widerhaken verzichtet unser Design über die gesamte Länge hinweg. Erst im Auslaufen verfügt er über drei Haken. Gelinkt es die Waffe so weit in den Drachenleib zu bohren, dass diese Haken greifen können, dann ist es das beste, wenn sie in der Bestie stecken bleibt. Ein derart getroffener Drache wird vermutlich daran verenden, selbst wenn er den Kampf überdauern sollte.
Das Spießgespann
Bei den Zwergen Aventuriens sind es zwei Mann, die den Drachentöter Seite an Seite führen. Das ist aber nicht besonders klug, denn so müssen beide in Synergie stoßen. Um den Spieß jedoch ins Ziel zu lenken, reicht ein einzelner Kämpfer. Unser Drachentöter-Redesign mag imposante Ausmaße haben, aufgrund der Dreikantkonstruktion und einer Bauweise ohne großen Schnickschnack bleibt er jedoch relativ leicht und agil.
Obgleich ein einzelner Kämpfer ausreicht, um die Waffe zu führen, ist seine Körperkraft nicht annähernd groß genug, den Spieß danach auch in den Drachenleib hineinzutreiben. Warum aber solltest du dich dabei auf einen weiteren Helfer beschränken? Besser wäre, du hättest gleich zwei, drei oder gar vier zusätzliche Kameraden dabei, die nun ihr Bestes tun, die Spitze so tief hineinzutreiben, wie sie es mit ganzer Kraft vermögen.
Dazu sollte der Spieß Quergriffe haben, denn so ist mehr Kraft aufwendbar. Am besten wäre es natürlich, wenn man den Spieß gleich mit einem Ochsen ins Ziel treiben könnte, aber die meisten Arbeitstiere dürften völlig ausrasten in Gegenwart eines wütenden Drachen. Ein Spießgespann wagemutiger Kämpfer ist da die bessere Lösung.
Zusammenfassung
Einen Drachen zu töten, ist nicht mit Schnitten und Hieben getan. In einer Welt, in der ein Ritter wie ein kleiner Panzer auf zwei Beinen ist, stellt ein Drache eine wandelnde Festung dar. Wenn man die knacken will, braucht man das Hand-Äquivalent einer bunkerbrechenden Waffe. Dabei nützen weder Haken noch Stacheln etwas. Keine Flächenwunde wird ein lastwagengroßes Biest zu Fall bringen. Nur tiefe Wunden, die seine lebenswichtigen Organe erreichen können, seine Arterien, oder ihm gar das Herz zu durchbohren vermögen, haben eine Chance, den Sieg zu erringen.
Den Drachen so zu treffen, ist aber bereits mit der besten Ausrüstung schwierig. Die gewaltigen Schuppen zu durchdringen, ist Träumerei. Das Einzige, was hilft, ist, sie zu umgehen, indem man von hinten zwischen die Schuppen sticht.
Das Treffen allein reicht aber nicht aus! Ohne eine Waffe, die lang genug ist, um die dicke Haut, das Fett und die Muskeln unter den Schuppen zu durchstechen, um irgendwann etwas tatsächlich Vitales zu erwischen, geht es nicht.
Kurz: Das Drachentöten braucht mehr als nur die richtige Taktik, die richtige Waffe und den richtigen Helden oder die passende Heldin! Es gehören auch Glück, das Überraschungsmoment und ein guter Plan dazu. Eine spezialisierte Waffe wie unser Drachentöter ist aber ein guter Anfang.